Allgaier Geschichte
Allgaier - ein Überblick zur Geschichte
Die Firma Allgaier wurde 1906 gegründet und ist bis heute (2009) ein erfolgreiches Unternehmen in der Metallverarbeitung. Eine kurze, aber sehr erfolgreiche Epoche im Traktorenbau gehört zur Firmengeschichte. Von 1947 bis 1955 wurden Traktoren gebaut, der Marktanteil lag in Spitzenzeiten bei 9 Prozent.
Schon 1945 liefen erste Entwicklungen für einen Traktor an, der in Zusammenarbeit mit der Firma Kälble schon 1947 zum Produktionsstart führte. Die Kooperation war auf Grund verwandtschaftlicher Beziehungen der Firmeninhaber möglich.
Der erste Traktor war der R18 – R für Robust und 18 für die Leistung in Pferdestärken. Ein wassergekühlter, liegender Einzylinder-Diesel-Verdampfer in einfacher Bauart. Auf einen Rahmen wurden die Antriebseinheit (Getriebe, Differential, Zapfwelle) und der Motor verschraubt. Verbunden wurde der Motor mit der dem Getriebe über drei Keilriemen. Dies wurde anfangs mit Skepsis betrachtet, bewährte sich aber in der Praxis hervorragend. Vorne eine einfache Pendelachse, hinten Achsträger mit Steckachsen zum Differenzial – alles einfach und wartungsfreundlich. 1949 kam der weitgehend baugleiche R22 dazu, jedoch mit unterschiedlichen Reifengrößen.
Ab 1950 wurde das R in der Modellbezeichnung durch das A (für Allgaier) abgelöst. Der Einzylinder wurde aufgebohrt zum A 24 mit knapp 2 Liter Hubraum. Ebenfalls hinzu kam eine recht erfolglose Zweizylinder-Serie, A30 und A40 (Z) mit praktisch verdoppelten R18-Motor in stehender Bauweise.
Ein großer Schritt nach vorn begann 1949. Schon seit vielen Jahren arbeiteten Porsche und Allgaier außerhalb des Traktorenbaus zusammen. Porsche hatte schon in den Kriegsjahren an der Entwicklung eines „Volksschleppers“ gearbeitet und kontinuierlich weitergeführt. Als diese Pläne bei Allgaier bekannt wurden, kam schnell ein Lizenzvertrag zustande.
Schon 1950 zur DLG –Ausstellung in Frankfurt konnte der erste „Allgaier System Porsche“ AP17 vorgestellt werden. Der Schlepper, auch noch mit nur 4450,00 DM Kaufpreis vorgestellt, sorgte für eine Sensation. Durch Verwendung von viel Aluminium bei der Herstellung wurde es ein sehr leichter Schlepper, die Luftkühlung des Zweizylinders benötigte keinen Wartungsaufwand. Dazu kamen noch verstellbare Portalachsen, Spurverstellung, elektrischer Anlasser und eine ölhydraulische Kupplung. Alles in allem ein hochmodernes Stück Technik zum günstigen Preis. Am Ende der Ausstellung sollen ca. 15.000 Bestellungen vorgelegen haben.
Jetzt wurde es zu eng im Stammwerk Uhingen. Allgaier kaufte das stillgelegte Dornier Flugzeugwerk in Friedrichshafen (Bodensee). Hier war Raum genug, um eine richtige Serienfertigung am Fließband aufzubauen. Alle Fahrzeuge der neuen Serien sollten hier gebaut werden. Eine richtige Reihe der neuen luftgekühlten Bauweise wurde nach und nach gemeinsam mit Porsche entwickelt und bei Allgaier gebaut: so kamen Ein-, Zwei-, Drei-, und Vierzylinder mit möglichst vielen gleichen Komponenten zur Auslieferung. Ab 1952 führte das zu den neuen Modellbezeichnung A111, A122, A133 und A144.
1955 zeichnete es sich ab, dass es schwerer wurde auf dem Schleppermarkt. Großer Druck der Konkurrenz und Nachlassen des Nachholbedarfs aus dem Krieg führten dazu, das erhebliche Investitionen in den Werken durchgeführt werden müssten, um konkurrenzfähig zu bleiben. Allgaier entschied sich für eine Konzentration auf seine Kernkompetenzen, den boomenden Werkzeugbau und die Fertigung von Blechteilen. Somit wurden das Werk Friedrichshafen an die neu gegründete Porsche Diesel Motorenbau GmbH verkauft, eine Tochter der Mannesmann AG. Porsche leistete die Forschungs- und Entwicklungsarbeiten innerhalb der neuen Kooperation.
Quelle:
http://www.fahrzeugseiten.de